Arbeiten mit der HD 10

Wegen des hohen Interesses an dem HD10 Camcorder zeigen wir hier kurz wie man daraus Videos fürs Internet herstellen kann. Der Workflow lässt sich wahrscheinlich auch für den neuen GR-PD1 anwenden, der ebenfalls MPEG 2 als Kodierung vorsieht..

  • Die Originalaufnahme erfolgt bei der Kamera im MPEG 2 Format, was für beide Aufzeichnungen gilt:  Für die HDTV-Auflösung mit 1280x720p (und 30fps) und auch für die 16:9 Variante im NTSC-Format bei 60fps. Die Speicherung erfolgt auf Mini-DV-Kassette. Es empfiehlt sich hierbei die Verwendung von hochwertigen JVC- Kassetten bzw. Sony- Mini-DVCAM-Kassetten, um Dropouts zu vermeiden. Mit beiden Fabrikaten haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Wird der Ton eines Interview- Partners benötigt, sollte dieser getrennt über einen Audio- Rekorder mit Mischpult aufgezeichnet werden, da die Kamera über eine nicht abschaltbare Aussteuerungsautomatik verfügt. Trotzdem sollte der Ton sollte zusätzlich auch mit der Kamera aufgenommen werden, um später in der Synchronisation Verwendung zu finden.
  • Die Übertragung der Daten erfolgt per Firewire im M2T-Format (MPEG 2 Transportstream) an den PC. Achtung: Das mitgelieferte Ladeprogramm erzeugt manchmal leider unschöne Schnitte mitten in der Moderation. Mitunter fehlen plötzlich Bilder- Sequenzen von einer ganzen Sekunde Länge. Wer sich ein wenig auskennt kann hier auch ein anderes Ladeprogramm verwenden, das den gesamten Stream holt (z.B. das beim DVHS-Recorder verwendete Ladeprogramm). Dabei müssen Sie jedoch beachten, dass Sie die Daten nur nach einem ausdrücklichen Kamerastopp und vor dem nächstfolgenden laden, da Sie sonst den M2T mit dem beigefügten Schnittprogramm nicht bearbeiten können. Das gleiche gilt auch für eventuell vorhandene Dropouts.
  • Mit dem MPEG Edit Studio Pro LE können Sie anschliessend die Videos schneiden. Das Programm selbst erzeugt auch nur eine weitere M2T-Datei. Zur Erzeugung eines anderen Formats bzw. zur Bearbeitung mit einem anderen Schnittprogramm sind weitere Arbeitsschritte nötig.
  • Hier kommt unser RDK-Splitter zum Einsatz. Dieses Programm ist nicht im allgemeinen Handel erhältlich, sondern ausschließlich über uns zu beziehen, da wir es selbst entwickelt haben. Sie benötigen als Ausgangsbasis einen M2T Codec, z.B. von Moonlight-Elecard. Der Splitter erzeugt nun wahlweise eine Sequenz von JPG- oder BMP-Bildern. Bei der Auflösung von 1280x720 wird ein JPG-Bild mit 450 KB pro Frame erzeugt. Die Umrechnung benötigt ca. 0.6 Sekunde pro Frame je nach Rechner und Grafikkarte (Beispiel: 2.4 GHz, Geforce 4)
  • Diese Sequenz läßt sich nun mit verschiedenen Schnittprogrammen oder Posteffekt-Programmen,  z.B. Adobe Premiere , After Effects, Combustion, oder auch Final Cut Pro (Mactintosh nach entsprechendem Transfer), bearbeiten. Den Sound erhält man entweder vom getrennten Audio-Recorder als WAV-Datei oder vom MPEG Edit Studio LE als MP3-Datei, die man aber leicht umwandeln kann.
  • Nach dem Export in ein AVI-Format verwenden wir dann VirtualDub, um die verschiedenen Versionen fürs Internet in XviD und Real zu kodieren. Dabei kann VideoDub auch  im Batchmodus betrieben werden und auch die Grösse skalieren. So wird auch das für den Real Producer gedachte Format mit 320x180 ausgegeben. Als AVI-Format verwenden wir temporär MJPEG (von Pegasus), das noch recht handliche Zwischendateien liefert.
  • Inzwischen kann Premiere PRO das M2T Format auch direkt verarbeiten. Dazu muss man die Datei nur mit der Endung .MPG versehen. Ein flüssigeres Editieren ist aber nur mit einer dekodierten Version möglich, da der MPEG-Dekoder  bei den Zwischenbilder immer aufwendigere Berechnungen durchführen muss.

(C) 2005 MultiMediaStudio Dipl.-Ing. Rolf-Dieter Klein, München

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